Oft
scheint sich das größte Problem der Menschheit und der Muslime um
ein Stück Stoff zu drehen, das die Haare bedeckt.
Im
Laufe der Geschichte können wir immer wieder sehen, wie sich
Sichtweisen in Bezug auf die Frauenkleidung wiederholen. Nicht nur
bei muslimischen Frauen, sondern allgemein ist die Kleidung Ursache
für das Unheil in der Welt, aber auf jeden Fall für das, was einer
Frau zustoßen kann.
Die
Melhfa
(Fragment
aus
dem Buch:
Safar
/ Reisen - Marokko sehen und erleben, Kapitel
Kleidung)
Dieses
Gewand ist ein etwa 3,5/4 m x 1,6 m messendes Wickeltuch. Mit zwei
Knoten werden die Kopf- und Armöffnungen markiert und das Tuch
zweimal um den Körper, und dann ein- oder zweimal über den Kopf
drapiert. Die Armlöcher sind so groß, das frau durch sie hindurch
an Taschen in der unteren Kleidung gelangen oder auch das Kind
stillen kann. Bei der Arbeit wird oft das untere Teil nach oben
umgeschlagen (darunter tragen sie meist Hosen) und um die Hüfte
geknotet.
Meine
erste Melhfa
kaufte
ich im ersten Jahr in Guelmim. Inzwischen habe ich immer wieder
Melhfas
geschenkt bekommen und schon eine ganze Sammlung. Ich habe nach und
nach die vielen Vorzüge dieser Kleidung entdeckt: Die
Melhfa ist ein ”Anti Konsum/Marken
Kleidungsstück“,
bei dem das Gesicht frei bleibt und nur bedeckt wird aus
verschiedenen praktischen
Gründen:
Es
dient
als Sonnenschutz, der Sand bei den häufigen Sandstürmen wird
gefiltert, unangenehme
Gerüche werden abgehalten und die
Ansteckungsgefahr wird
vermindert.
Besonders
in Erkältungszeiten kommen Viren
weder raus noch rein. Von
den Fliegen
und
anderen Insekten bleibt frau weitgehend unbehelligt.
Ich
kann mich verstecken,
wenn
ich nicht fotografiert werden will. Wenn
ich mich nicht traue zu tanzen, bedecke ich mein Gesicht, kann
trotzdem sehen und die Schüchternheit ist weg. Das
Telefon kann frau ans Ohr klemmen wie auch bei anderen Kopftüchern
und freihändig sprechen. Wenn
die Zähne schlecht
sind oder das Haar
kraus,
können
sie
versteckt
werden. Manchmal
wird am oberen Zipfel der Hausschlüssel angeknotet und einer
der Unteren zum
Putzen der Kindernasen genutzt.
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